Das Muharram-Fasten ist für die Alevit*innen von großer Bedeutung, da Imam Hüseyin und 72 seiner Gefolgsleute 680 n. Chr. in Karbala von den Truppen des Kalifen Yazid getötet wurden. Um der Tragödie von Karbala zu gedenken und die soziale Harmonie zu fördern, wird 12 Tage lang auf Fleisch, klare Flüssigkeiten und Feiern verzichtet. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig ein harmonisches Zusammenleben nach dem Fasten ist, wird Aschura (Aşure) zubereitet, eine süße Suppe aus verschiedenen Getreidesorten, Früchten und Nüssen, und mit den Nachbar*innen und der Gemeinde geteilt.

Aschura (Aşure) ist das Symbol der Einheit und Tradition im Alevitentum. Die Süßspeise, die aus zwölf verschiedenen Zutaten besteht, gilt auch als Gabe zum Gedenken an die zwölf Imame. Gleichzeitig ist sie ein Zeichen der Dankbarkeit dafür, dass Imam Husseins Sohn Zeynel Abidin aufgrund seiner Krankheit in Karbala überlebt hat, denn dies bedeutet, dass die Genealogie von Imam Ali fortgesetzt werden kann.