Zwei Ziele wurden verfolgt: Erstens sollten die Studierenden ihre Arabischkenntnisse in der alltäglichen Interaktion mit der Bevölkerung unter Beweis stellen und zweitens die reiche Geschichte und Kultur des Landes kennenlernen. Nach der Rückkehr nach Wien kann festgestellt werden, dass beide Ziele erreicht wurden.
Der erste Tag der Exkursion führte die Studierendengruppe in die Altstadt von Kairo. Dort konnte die al-Azhar-Moschee besichtigt werden, die im zehnten Jahrhundert erbaut wurde und heute als eine der ältesten Universitäten der Welt gilt. Den Rest des Tages verbrachte man in der al-Muʿizz Billah Straße, benannt nach dem fatimidischen Kalifen und Gründer der Stadt Kairo, in der sich zahlreiche Moscheen, Medresen und andere Einrichtungen befinden. So konnte man auf engstem Raum die Zeugnisse der tausendjährigen Geschichte dieser Stadt bewundern. Hervorzuheben sind das Mausoleum und die Medrese des Sultans Ṣāliḥ Naǧm ad-Dīn Ayyūb, der Qalāwūn-Komplex (Moschee, Mausoleum, Medrese, Sabil) und die Medrese des Sultans Barqūq, in der auch Ibn Ḫaldūn gelehrt hat.
Am nächsten Tag besuchten wir die Stadt Alexandria und die berühmte Bibliotheca Alexandrina, die mit ihren zweitausend Leseplätzen einen idealen Ort zum Recherchieren darstellt. An den folgenden Tagen in Kairo nahmen die Studierenden vormittags an einem Arabischkurs an der al-Azhar Universität teil, während die Nachmittage für Besichtigungen zahlreicher pharaonischer, römischer, christlicher und islamischer Kulturdenkmäler vorgesehen waren. Hervorzuheben sind die Pyramiden von Gizeh, die Ibn Ṭulūn Moschee (9. Jh.), die Sultan Ḥasan Medresa/Moschee (14. Jh.), die Zitadelle von Kairo, das Museum der Zivilisationen und die Hängende Kirche (4. Jh.).
Besonders aufschlussreich war der Austausch mit Kolleg*innen verschiedener Fachbereiche der al-Azhar Universität sowie das Treffen mit der Dekanin der al-Alsun Fakultät und Kolleg*innen der Germanistik der Ain-Shams Universität. Es wurden Kooperationsmöglichkeiten und gemeinsame Projekte besprochen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir während unserer Exkursion außergewöhnliche Erfahrungen sammeln, viele Menschen kennenlernen, unseren Horizont erweitern und uns der Bedeutung interkultureller und interreligiöser Zusammenarbeit bewusst werden konnten.
Verfasst von Bego Hasanović