Islamische Jurisprudenz

Die islamische Jurisprudenz (Fiqh) repräsentiert eine Disziplin der islamischen Theologie, die sich mit der Entwicklung von Normen zur Regelung des muslimischen Gesellschaftslebens befasst und welche sich durch zeitlich und räumlich bedingte Normenwandelbarkeit ebenso wie durch innere Pluralität und Diversität auszeichnet, sodass ihr normativer Inhalt auf verschiedene maḏāhib (Rechtsschulen) zurückzuführen ist. Ausgehend davon sind Lehre und Forschung des Schwerpunkts Islamische Jurisprudenz in erster Linie rechtsschulübergreifend und -vergleichend orientiert und es erfolgt sowohl eine historische als auch eine systematische Untersuchungsausrichtung, die miteinander in Austausch gebracht werden.

Somit soll durch eine vertiefte Kenntnis der islamischen Jurisprudenz über zeitgenössisch-islamrechtliche Diskurse sowie aktuelle gesellschaftliche Debatten, insbesondere bezugnehmend auf die Muslim*innen in Europa, reflektiert werden. Dadurch wird darauf abgezielt, die Methoden und Lehren des Fiqh in einen gegenwärtigen Kontext zu stellen und auf diese Weise verständlich sowie in pluralistischen und interreligiösen Gesellschaften fruchtbar zu machen.