Forschung
Forschungsschwerpunkte
- Islamische Religionspädagogik und deren Fachdidaktik
- Empirische Unterrichtsforschung
- Didaktik interreligiöser Lehr-/Lernprozesse
- Religionspädagogische Habitusforschung und Professionalitätstheorie
- Migrationsforschung und Islam in Europa
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IRP: Der Beitrag der religiösen Bildung zur Citizenship Education in einer pluralen demokratischen Gesellschaft
Das Habilitationsprojekt "Der Beitrag der religiösen Bildung zur Citizenship Education in einer pluralen demokratischen Gesellschaft: Perspektiven von Schüler*innen und Lehrer*innen auf den islamischen und katholischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in Österreich" befasst sich mit der Frage, inwiefern der islamische und katholische Religionsunterricht in Österreich zur Citizenship Education bzw. Demokratiebildung – d. h. zur Förderung von Demokratiebewusstsein und gesellschaftlicher Partizipation – beitragen kann. In Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von konkurrierenden Narrativen, problematischen Zuschreibungen, Fake News, Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus erfährt die Bedeutung demokratiebezogener Bildung eine signifikante Aufwertung.
Das Ziel der Untersuchung besteht in der Identifikation jener Dimensionen religiöser Bildung, die im Kontext der Institution Schule als gesellschaftliche Kraft wirken und den Anforderungen einer modernen, pluralen Gesellschaft sowie ihrer Wertebasis gerecht werden. Im Rahmen des Projekts wird der zentralen Forschungsfrage nachgegangen: Welchen Beitrag können der islamische und katholische Religionsunterricht in Österreich zur Citizenship Education in einer religiös-weltanschaulich pluralen Gesellschaft leisten?
Das Projekt basiert auf einem qualitativen Forschungsansatz, welcher die Erfassung von Erfahrungen und Einstellungen von Schüler*innen sowie Lehrer*innen zum Ziel hat. Im Rahmen der Untersuchung werden insgesamt ca. 40 Schüler*innen (katholisch/islamisch) und 40 Lehrer*innen (katholisch/islamisch) in leitfadengestützten Interviews befragt.
Die Befragung der Schüler*innen zielt darauf ab, ihre Wahrnehmungen des Religionsunterrichts zu erfassen, insbesondere in Bezug auf den Unterrichtsstil, die Gruppendynamik und die Diskussionskultur. Des Weiteren wird ihr Umgang mit divergierenden Religionsverständnissen und theologischen Themen erörtert. Des Weiteren werden die Schüler*innen dazu befragt, wie sie politisch und gesellschaftlich relevante Themen wahrnehmen. Ein weiterer Fokus liegt auf den Erfahrungen der Schüler*innen mit interreligiöser Bildung.
Gleichzeitig werden die Lehrkräfte zu ihren Unterrichtsansätzen und -erfahrungen interviewt. Der Leitfaden für die Interviews orientiert sich an verschiedenen Schwerpunkten, darunter die Konzeptionen des Religionsunterrichts, wie Zielsetzungen, Unterrichtsstil und Diskussionskultur. Des Weiteren wird der Umgang mit divergierenden Religionsverständnissen und theologischen Themen sowie der Umgang mit politisch und gesellschaftlich relevanten Themen erforscht. Dabei wird ein Fokus auf Wertorientierungen, die Einübung demokratischer Grundhaltungen sowie die Auseinandersetzung mit aktuellen Diskursen und Konflikten gelegt. Auch die Erfahrungen und Haltungen der Lehrkräfte zur interreligiösen Bildung spielen eine zentrale Rolle.
Die Auswertung der Interviews erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die Potenziale und Herausforderungen des konfessionellen Religionsunterrichts im Hinblick auf die Demokratiebildung zu erfassen. Auf dieser Grundlage werden Impulse für die Praxis sowie die Ausbildung von Religionslehrkräften abgeleitet.
Die Leitung des Projekts obliegt Dr. Senol Yagdi PhD.
Projektlaufzeit: 2024-