Das Muharrem-Fasten der Aleviten

31.08.2019

Das Muharrem-Fasten der Aleviten als Zeichen für ein gerechtes, gleichwertiges und gemeinschaftliches Zusammenleben

 

In der zwölftägigen Muharrem-Fastenzeit (Trauerzeit) vom 31. August bis zum 11. September 2019 gedenken die Aleviten an den heiligen Imam Hüseyin und die Zwölf Imame. Im Vordergrund dieser Trauerperiode steht das sogenannte Kerbela-Ereignis, bei dem Imam Hüseyin und 72 seiner Gefolgsleute für das Einstehen für Gerechtigkeit im Jahr 680 n. Chr. durch die Truppen des Kalifen Yezits den Tod fanden.

Der gegenseitige Respekt, das Mitgefühl und das Einvernehmen (Rızalık) für ein harmonisches Zusammenleben unter den Menschen sind in dieser Zeit wichtiger denn je. Das alevitische Fasten fordert für 12 Tage und Nächte vor allem Enthaltsamkeit, Achtsamkeit und Besinnung. Der Verzicht von Fleisch und puren Flüssigkeiten stehen im Vordergrund.

Am Ende des zwölftägigen Fastens wird eine Süßspeise namens Aşure zubereitet, welche an Bekannte, Verwandte und Nachbarn verteilt wird. Diese aus zwölf verschiedenen Zutaten bestehende Speise wird zugleich als Gabe in Gedenken an die Zwölf Imame gesehen. Unter anderem ist sie auch ein Zeichen der Dankbarkeit, dass Zeynel Abidin, der Sohn von Imam Hüseyin, aufgrund seiner Krankheit das Kerbela-Ereignis überlebte, wodurch die Genealogie Imam Alis weitergeführt werden konnte.

Alevitisch-Theologische Studien